sich weitgehend von HiFi-Komponenten.
Doch mittlerweile schwächelt der TV-Be-
reich, denn der Flat-TV-Markt ist annä-
hernd gesättigt. Auch der Traum von den
5.1 Lautsprechern im Wohnzimmer ist
ausgeträumt, jedenfalls im Mainstream-
Bereich. Dagegen erlebt die zweikanalige
Musikwiedergabe dank Streamern und
USB-DACs eine ungeahnte Renaissance.
Nun besinnt sich Sony auf seine Wurzeln
und bringt neue HiFi-Komponenten im
43-cm-Gardemaß auf „ES“-Level. Dies-
mal ist aber kein Player für optische Discs
dabei, sondern ein Festplattenspieler. Und
um den Neuanfang zu dokumentieren,
hat er die markante Modellbezeichnung
HAP-Z1 („Harddisk Audio Player“).
Zweiter im Bunde ist der TA-A1, ein rein
analoger, puristischer Vollverstärker.
Dass Sony auf die integrierte Festplatte
statt auf klassisches Heim-
netz-Streaming setzt, dürfte
vielen Nutzern
entgegen-
kommen. Denn nicht jeder
möchte ständig den PC oder
eine NAS laufen lassen, um
Musik zu hören, nicht jeder
möchte seine Musikdaten
einem Rechner und einem
Router anvertrauen. Stattdes-
sen ziehen viele eine Stand-
alone-HiFi-Komponente vor. Ganz ohne
Netz und PC geht’s natürlich nicht, denn
CDs müssen gerippt, Hochauflösendes
muss heruntergeladen werden. Für all dies
ist im Sony-Konzept der PC zuständig:
Der Festplattenspieler bezieht von ihm
die fix und fertigen Dateien, und zwar
über Gigabit-LAN oder schnelles WLAN
802.11 b/g/n. Dank WPS ist die Draht-
los-Verbindung flott aufgebaut.
DSD: die Hausm arke
Ein kleines Sony-Tool namens „HAP
Music Transfer“ für Windows oder Mac
synchronisiert die Musiksammlung auf
dem Rechner automatisch mit dem Fest-
plattenspieler. Die Dateien können aber
auch einfach per Drag & Drop kopiert
werden - in beiden Richtungen, zwecks
Backup und Wiederherstellung. Danach
läuft der HAP-Z1 wieder völlig autark.
Anhand der ID3-Tags baut der Player
seine eigene Musikdatenbank auf. Feh-
lende Metadaten holt er via Internet vom
Sony-eigenen Dienst Gracenote. Im Zwei-
fel analysiert Gracenote sogar die Musik,
um sie zu identifizieren und die Meta-
daten bereitzustellen. Das funktioniert
STICHWORT
WPS:
„Wi-Fi Protected
Setup": WLAN-Instal-
lation per Tasten-
druck. Dabei teilt der
Router dem WLAN-
Endgerät das Funk-
passwort mit. Dazu
müssen Router und
Endgerät WPS-taug-
lich sein.
überraschend gut: W ir haben
mal eine einzelne Datei völlig
von ihren ID3-Tags befreit, sie
zum HAP kopiert - und kurz
darauf erschien sie dort wie-
der mit allen Metadaten samt
Album-Cover. Sogar die mittlere
Lautstärke der einzelnen Titel
liefert Gracenote für Sonys optionale Nor-
malisierungsfunktion.
Selbstverständlich kann der Player
als Flaggschiff aus Sonys neuer „Hi-Res
Audio“-Palette hochauflösende Da-
teien wiedergeben, und zwar in allen
erdenklichen Formaten einschließlich
Klassischer Analogverstärker mit wuchtigem
Ringkerntrafo und großen Kühlkörpern
ALAC, AIFF und WMA Lossless. Und
auch bei WAV-Files, die mit dBpower-
amp getaggt wurden, zeigt er sämtliche
Metadaten samt Cover an. Besonderen
Wert legt Sony auf den von der SACD
bekannten DSD-Bitstrom, sozusagen das
hauseigene Tonformat. Auch die super-
hoch aufgelösten DSD-Files mit 5,6 MHz
werden unterstützt. Der HAP-Z1 kon-
vertiert sogar WAV-Dateien in Echtzeit
vom PCM- ins Bitstromformat, damit sie
möglichst sanft und naturgetreu in ana-
loge Schwingungen gewandelt werden.
Die interne Festplatte hat 1 Terabyte
Kapazität - Platz genug für rund 2000
Ein fettes Kaliber haben die Boxenklemmen des Verstärkers. Verbinden sollte man die beiden
Komponenten vorzugsweise via XLR. Außerdem können die Infrarotbefehle durchgeschleift werden
2/2014 STEREO 13